WANN DARF ICH MEINE HECKE SCHNEIDEN? DIE WICHTIGSTEN TIPPS UND TRICKS RUND UM DIE HECKENPFLEGE

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Hecke schneiden: Die wichtigsten Tipps, Tricks und Hacks rund um die Heckenpflege.

In vielen Kleingartenkolonien ist die Hecke ums Grundstück Dauerthema. Vorgaben zur Heckenhöhe müssen strikt eingehalten werden, auch ist die Pflege ein heißer Diskussionspunkt, zu der mitunter das Schneiden gehört. Denn auch eine naturnahe Hecke muss regelmäßig geschnitten werden. Wer seine Hecke schneiden will, sollte jedoch einiges beachten. Bestimmte Vorgaben zum Umweltschutz und auch das gesunde Wachstum der Hecke sollten bei der Gartenarbeit stets bedacht werden. Denn: Eine Hecke ist ein lebendiger Zaun und bietet vielen Tierarten Schutz. Wann Sie die Hecke schneiden dürfen, wie Sie eine Hecke verjüngen und wie Sie bei alldem am besten dabei vorgehen, erfahren Sie hier.

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Hecke schneiden – wann ist der beste Zeitpunkt?

Eine Hecke ist nicht nur eine natürliche Umzäunung, die das Gesamtbild eines Anwesens oder Gartens charmant umrahmt. Eine gesund und dicht gewachsene Hecke ist auch ein hübscher Sichtschutz. Zudem bietet das üppige Grün vielen Tieren Schutz vor Witterung und Beutegreifern. Viele Vögel nutzen Hecken zudem als Brut- und Nistplätze. Aus diesem Grund ist durch das Bundesnaturschutzgesetz klar geregelt, wann man eine Hecke schneiden darf.

Zwischen dem 1. März und 30. September ist es verboten, einen großen Rückschnitt an der Hecke durchzuführen, lediglich ein schonender Form- und Pflegeschnitt ist erlaubt. Das Verbot dient dem Schutz von Tieren. Wer eine Hecke trotz der Schonzeit stark stutzt oder rodet, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Bei Missachtung drohen empfindliche Bußgelder. Der große Hauptrückschnitt der Hecke erfolgt demnach von Oktober bis Februar. Im Frühling sprießen dann frische neue Triebe.

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Hecke schneiden im Sommer

Ende Juni ist ein Formschnitt bei vielen Gehölzen empfehlenswert. Anschließend wächst die Hecke nicht mehr allzu stark und bleibt schön in Form. Einige Gehölze sollten jedoch erst im Juli oder August getrimmt werden. Informieren Sie sich zuvor, in welchem Zeitraum Ihre Hecke geschnitten werden sollte. Generell gilt: Bei starker Hitze soll eine Hecke nicht gestutzt werden, da die geschnittenen Triebe vertrocknen könnten. Lassen Sie beim Sommerschnitt ein Drittel der neuen Triebe stehen.

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  • Was ist ein Pflegeschnitt? Neben dem Formschnitt sollte noch ein weiterer Schnitt regelmäßig durchgeführt werden: der Pflegeschnitt. Dabei werden vertrocknete, faule und kranke Äste, konkurrierende Triebe und dichte Verzweigungen entfernt. Diese Maßnahme dient insbesondere der Gesundheit des Gehölzes.

Die Schutzzeit beachten – das Verbot gilt auch für Privatleute

Das Verbot regelt nicht nur den Rückschnitt von Hecken, Gehölzen und Büschen im öffentlichen Raum. Wer seine Hecke privat schneiden will, muss sich ebenfalls an die Regelung durch das Bundesnaturschutzgesetz halten. Auch wer eine Thuja-Hecke schneiden will, muss die Schutzzeit einhalten. Das Bundesnaturschutzgesetz gilt für:

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  • Hauseigentümer:innen
  • Besitzer:innen und Pächter:innen von Gärten
  • Gärtner:innen von privaten und öffentlichen Grünanlagen

Allerdings sind dezente Formschnitte und naturverträgliche Pflegemaßnahmen erlaubt. Um Tiere wie nistende Vögel und ihre Jungtiere nicht zu erschrecken oder die Elterntiere zu verjagen, sollte die Hecke zuvor behutsam nach möglichen Niststätten und Bruthöhlen abgesucht werden. Sollten Sie Eier oder Jungtiere entdecken, verschieben Sie den Tieren zuliebe den Rückschnitt.

Die Elterntiere können aus Angst ihre Jungen verlassen. Zudem ist es ratsam, sich vorher bei der Kommune über die lokal geltenden Regeln zu informieren, da diese bundesweit nicht unbedingt einheitlich sind. Die Landesregierungen haben die Möglichkeit, den Zeitraum zum Schutz der Natur anzupassen. Aber: In einigen Fällen ist der Rückschnitt verpflichtend. Die Verkehrssicherungspflicht sieht vor, dass eine zum Wohnhaus gehörende Hecke nicht auf den Gehweg und die Straße wachsen darf.

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Dieses Equipment benötigen Sie zum Heckeschneiden

Damit die Hecke nicht verwildert oder verkahlt, muss sie regelmäßig in Form geschnitten werden. Um radikale Rückschnitte zu vermeiden, sollte die Hecke auf jeden Fall einmal im Jahr geschnitten werden. Zu starke Rückschnitte können dem Gehölz schaden. Mit dem richtigen Equipment gelingt das Heckeschneiden auch, wenn Sie gerade erst mit dem Gärtnern beginnen. Folgende Utensilien sollten Sie besitzen, wenn Sie die Hecke wie ein Profi schneiden wollen:

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  • Arbeitsschutz: Achten Sie auf Ihre Sicherheit bei der Gartenarbeit. Arbeitskleidung und feste Schuhe, Handschuhe aus dickem Material und eine Schutzbrille sind eine gute Investition.
  • Equipment: Je nach Hecke können Sie mit einer elektrischen oder einer manuellen Heckenschere arbeiten. Eine Akku-Heckenschere ist in der Bedienung besonders komfortabel, wenn der nächste Stromanschluss weiter entfernt liegt.
  • Für hohe Hecken, zum Beispiel wenn Sie eine imposante Thuja-Hecke schneiden wollen, sind ausfahrbare Teleskop-Heckenscheren die ideale Wahl.
  • Tierfreundlich und besonders für Laubgehölze mit großen Blättern oder zarte Gewächse geeignet sind manuelle Heckenscheren. Arbeiten Sie stets mit scharfem Werkzeug, um die Pflanzen nicht zu verletzen. Zudem erleichtern scharfe Klingen die Arbeit.

Wie schneidet man eine Hecke?

Ein trapezförmiger Heckenschnitt ist besonders empfehlenswert. Durch die nach oben schmaler werdende Form bekommen auch die unteren Pflanzenteile genügend Sonnenlicht ab. So wird einer Verkahlung des unteren Heckenbereichs entgegengewirkt. Besonders wer eine Nadelgehölzhecke wie eine Thuja-Hecke schneiden will, sollte beim Rückschnitt auf die Trapezform setzen. Laubgehölze wie Lorbeer können aber auch rechteckig in Form geschnitten werden. Für welche Heckenform Sie sich auch entscheiden: Achten Sie beim Rückschnitt darauf, nie zu stark ins Gehölz zu schneiden. Es sollte immer etwas Blattwerk zu sehen sein.

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Hecke schneiden – Schritt für Schritt

Wer sich beim Heckeschneiden systematisch vorarbeitet, darf sich über ein besonders gleichmäßiges Ergebnis freuen. So können Sie vorgehen:

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  1. Richtschnur ziehen: Mit einer Richtschnur wird sichergestellt, dass die Hecke gerade geschnitten wird. Die Schnur kann straff zwischen zwei Pfosten gespannt werden und verläuft etwas oberhalb der Krone parallel zur Hecke.
  2. Vertikaler Heckenschnitt: Beginnen Sie, die Hecke vertikal von unten nach oben zu schneiden. Achten Sie dabei auf gleichmäßige Bewegungen. Prüfen Sie das Zwischenergebnis immer wieder, indem Sie sich etwas von der Hecke entfernen und das Gesamtbild betrachten.
  3. Hecke horizontal schneiden: Sind die Seiten der Hecke geschnitten, wird das Kronendach getrimmt. Orientieren Sie sich an der Richtschnur und setzen Sie das Schneidewerkzeug etwas oberhalb der Schnur an. Wer eine sehr hohe Hecke schneiden will, kann eine abwinkelbare Heckenschere mit Teleskop-Stange verwenden. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Leiter stabil steht. Sicherer ist es, wenn Sie sich zu zweit ans Werk machen.
  4. Feinheiten: Im letzten Schritt werden für ein harmonisches Ergebnis die Feinheiten bearbeitet. Dann heißt es: Werkzeuge reinigen und pflegen. Auch die regelmäßige Wartung der Gartenwerkzeuge sollte nicht vernachlässigt werden. So wird die Langlebigkeit der Geräte verbessert, und die Messer bleiben scharf, was die Gartenarbeit erleichtert und die Gehölze schont. Zudem dient die Wartung des Equipments Ihrer Sicherheit.

Löcher und Lücken in einer Hecke schließen

Löcher und kahle Stellen in der Hecke stören das schöne Gesamtbild und mindern den Sichtschutz, den das Gehölz bietet. Um diese auszubessern, werden beschädigte Partien bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten. Achten Sie darauf, dass die kahlen Stellen ausreichend Sonnenlicht abbekommen. Auch können gesunde Triebe von anderen Stellen umgeleitet werden. Binden Sie diese an einer Schnur oder an einem Stab fest, damit sie als kleine Lückenfüller heranwachsen. Große Löcher in der Hecke können nur durch Ersatzpflanzen geschlossen werden. Diese sollten bereits eine gewisse Größe erreicht haben, um mit den älteren Pflanzen mithalten zu können. Erst wenn die neuen Gehölze gut angewachsen sind, werden sie bei Bedarf zurückgeschnitten.

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Eine alte Hecke verjüngen: Darauf müssen Sie achten

Gerade ältere Hecken benötigen hin und wieder einen Verjüngungsschnitt, denn vergreisen die Äste nach einer gewissen Zeit, werden morsch und brechen ab. Dabei werden alle Hauptäste der Pflanze um etwa 30 Zentimeter über dem Boden abgeschnitten. Übrig bleiben nach dem Rückschnitt nur noch kurze Zweige mit kleinen Seitentrieben. Doch ist es keineswegs ohne Belang, wann der Verjüngungsschnitt erfolgt. Idealerweise erfolgt die Verjüngungskur im Winter, allerdings nicht bei Frost, da die Pflanzen sonst einen Frostschaden erhalten. An warmen Frühlingstagen oder Sommertagen ist die Gefahr groß, dass an den frischen Schnittstellen und am Stamm der Hecke Brandflecken entstehen.

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Was kostet der Heckenschnitt vom Gärtner?

Haben Sie nicht die Zeit, oder möchten Sie Ihre Hecke schlichtweg doch lieber von einem Profi schneiden lassen, besteht die Möglichkeit, sich an einen entsprechenden Fachbetrieb zu wenden. In dem Fall hängen die Kosten für einen Heckenschnitt von der Schnittart, der Heckengröße, sowie dem jeweiligen Betrieb ab, denn berechnet jeder Dienstleister eine Pflegearbeit pro Stunde, Tag oder Meter unterschiedlich. Grundsätzlich belaufen sich die Kosten bei einem Pflegeschnitt auf rund 3 bis 5 Euro pro Meter, die Preise für einen starken Rückschnitt variieren zwischen 10 und 20 Euro. Zum Teil werden neben der Arbeit ebenso Kosten für die Anfahrt und die Entsorgung berechnet. So oder so: Es lohnt sich in jedem Fall, ein Angebot mehrerer Dienstleister einzuholen, jedoch sollte darauf geachtet werden, dass nur gleiche Faktoren, also Preis pro Meter oder Preis pro Stunde, verglichen werden.

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